


In einem zweigeschossigen Mehrfamilienhaus bewohnten die Bauherren die Dachgeschosswohnung, wodurch ihnen jedoch der unmittelbare Zugang zum alt eingewachsenen, qualitätsvollen Garten verwehrt blieb. Nachdem durch den Umzug von Mietern die Erdgeschosswohnung frei wurde, bot sich den Bauherren die Möglichkeit, sich gartennahen Wohnraum zu schaffen. Gleichzeitig sollte jedoch die Dachgeschosswohnung nicht aufgegeben werden. So entstand ein unkonventionelles Wohnkonzept, bei dem sich das „Tagwohnen“ im Erdgeschoss abspielen sollte, während sich die Familie abends und nachts in die Dachgeschosswohnung zurückziehen konnte. Um allerdings während des Tages einen immerwährenden Wechsel zwischen den beiden Wohnbereichen zu vermeiden, war es unabdingbar, dass der Erdgeschossbereich alle Funktionen erfüllen musste, die das Leben während des Tages erforderte, und dies bei vergleichsweise überschaubaren Platzverhältnissen. Insbesondere das Schaffen von Stauraum für die vielen Dinge des Alltags spielte beim Entwurf eine wichtige Rolle.
Um räumliche Großzügigkeit zu erreichen, wurde weitestgehend ein „Ein-Raum-Konzept“ umgesetzt, bei dem die Funktionen „kochen“, „essen“ und „wohnen“ zwar zoniert, aber nicht getrennt wurden. Der Raum ist dabei so im Gebäude angeordnet, dass er Straßen- und Gartenseite verbindet und damit unterschiedliche Eindrücke ermöglicht. Insbesondere zum Garten hin öffnet sich der Raum über seine gesamte Breite.
Seitlich eingefasst wird der Raum durch Einbaumöbel, die die kompletten Seitenwände einnehmen und in die reliefartig Regale und Sitznischen eingebettet werden. Auch ein Kamin, der auch in die Brauchwassererwärmung eingebunden ist, wurde in die Fronten der Einbaumöbel integriert.
Zeitgleich mit der räumlichen Umgestaltung des Mehrfamilienhauses wurde auch die energetische Sanierung durchgeführt, wobei ein Standard erreicht wurde, der die Energieeinsparverordnung um 20 % unterschreitet.





