Das Jakob-Brucker-Gymnasium bestand bislang aus einem Konglomerat von Gebäuden aus verschiedenen Baujahren und mit unterschiedlichen Funktionen, die nicht miteinander verbunden waren. Nachdem eine Sanierung und Erweiterung der Schule aufgrund des demographischen Wandels, der Änderung von schulpädagogischen Konzepten und Mängel im Bereich des Brandschutzes notwendig wurden, wurde dieser Umstand genutzt, den Bestand so zu ergänzen, dass durch den Erweiterungsbau eine Verbindung der ehemaligen Schulgebäude entsteht. Gleichzeitig wurden sämtliche Fachklassenräume, die in der Vergangenheit über sämtliche Gebäude und Gebäudeteile verteilt waren, in dem Neubau zusammengefasst.
Bei dem Erweiterungsbau handelt es sich um ein Atriumgebäude. Um die zentrale Halle, welche auch Aufenthaltsbereiche und freie Lernlandschaften umfasst, gruppieren sich die verschiedenen Unterrichtsräume, einschließlich der dazugehörigen Sammlungen und der notwendigen Nebenräume. Das Gebäude dockt mittels Brückenbauten an die nördlichen und südlichen Bestandsbauten an. Auf diese Weise wird eine witterungsgeschützte Erschließung aller Gebäudeteile hergestellt.
Der Erweiterungsbau wird im Effizienzhaus-Plus-Standard errichtet, das heißt, dass am Gebäude mehr Energie produziert als verbraucht wird. Die Energieerzeugung erfolgt dabei über Photovoltaikanlagen, die auf den Dachflächen der Gebäude untergebracht werden. Die notwendige Heizenergie wird mittels Grundwasserwärmepumpe mit hohem Wirkungsgrad zur Verfügung gestellt. Pufferspeicher dienen der Optimierung der Anlagentechnik. Die Wärmeabgabe erfolgt in den Flur- und Atriumbereichen anhand von Fußbodenheizungen, während in den Unterreichtsräumen und Sammlungen Heiz-/Kühldeckensysteme zum Einsatz kommen. Diese Flächenheizzsystem können sowohl zur Temperierung des Gebäudes im Winter, als auch zur Kühlung im Sommer herangezogen werden. Dezentrale Lüftungsgeräte sorgen für den notwendigen Luftwechsel und hohe Luftqualität.
Das Gebäude wird in Zusammenarbeit der beiden Architekturbüros köhler architekten + beratende ingenieure gmbh aus Gauting (Leistungsphasen 1-5) und mse architekten gmbh aus Kaufbeuren (Leistungsphasen 6-9) geplant und umgesetzt.